abschnitt I: fange an, alter mann...
...sonne über dem fluss und stille schreie der menschwerdung eines geächteten. atemzug für atemzug genießt du die ruhe am wasser und beobachtest das bunte treiben darin. alles passiert revue. jede kleinste bewegung von deinen kindesbeinen an gewinnt plötzlich bedeutung. es gilt einen anfang zu tun; und der ist schwierig und somit getan, aber.
wo beginnen, wo nichts ist? wo anfangen, wo nichts war? wo fortfahren, wo noch kein anbeginn geschah? wo ist die zukunft, wo noch kein anfang angefahren wurde aus eigener kraft mit eigenem kraftfahrzeug?
bach rinnt, gedanken fließen, augen ruhen am ufer. das krankheitsbild steckt in dir. in dir steckt die krankheit, die dich ergriffen hat und sich an dir festklammert, immens fest und manifest, an dir. hinunterziehen will sie dich, in ihr kaltes bett aus ignoranz, gebenedeitheit und wollust des willens. du zuckst wie eine forelle an der angel und speist blut aus allen poren. dein arsch ist kalt wie bootsrumpf und deine seele kann nicht frohlocken. ausgeliefert bist du deinen negativen gedanken und kein licht leuchtet dir vor dem herzen der unlust eines beschissenen tages.
du weißt, dass du dein buch schreiben willst, du schreist nach buchstaben die an deiner seele verbrennen. du scheißt gedanken aus deinem gehirn und misst die idee am arsch deiner kreativität; du willst schreiben, blutest dir das hirn voll, ringst nach worten, und nichts fließt aus deinem traumatisierten schädel. nichts. kein aufzucken eines genialen gedankenblitzes, kein rotieren einer idee in den ganglien.
sitzend, verquert, verschränkt die hände. die seele verkrampft wie gedärme aus stein. ironie des schicksals. hure der zeit, der gezeiten. barfuß erklimme ich aus meinen gedanken heraus den olymp meines geistes. schuss ins eigene knie, selbst gefickt ins knie, mein knie, mein linkes.
es geht nichts weiter. will den arsch vom bachufer heben und hafte aber fest. eine zigarette noch, rauchen, paffen, schmauchen. hocken bleiben auf dem feisten arsch, ja nicht und nichts bewegen und träumen, von den wolken darüber, wie sie ziehen und ihre eigenen ärsche ins trockene bringen und irgendwann fett herunterregnen die scheiße, ihre kacke, die sie denken und wie der wind sie scheinbar lenkt wie einen gebastelten holzverstrebten drachen in kinderhänden kleiner idiotie.
weiterziehen verheißt es mich, schritt für schritt, und noch ein schritt, und linkes bein vor rechtes bein und linkes bein einher.
die todessehnsucht in dir, die nichts gutes verheißt, dennoch dir deinen pfad in die zukunft weist.
der fluss fließt und aus deiner seele heraus sprießt ein sporn an zuversicht über deine bauchdecke hinaus in die welt den flusslauf entlang. lass dich fallen, lass dich treiben, kreuz hohl, am rücken liegend, lass dich tragen vom fluss. hinab, der schwerkraft gehörig, hinunter, das bachbett entlang. bis du deinen schädel im meer badest und krönst mit dem gedanken alles erreicht zu haben wider dem lauf der gezeiten.
mein traum hat rost angesetzt in all den jahren, die ureigene kupferne patina hat ihn gelähmt. ausgeträumt. traumschaum ungeträumter, geträumter schaum als traum. ende der nacht, aufgewacht.
der fluss fließt und mit ihm floss deine zuversicht den bach hinunter.
-ende abschnitt eins-