abschnitt III: redigiere abschnitt I, "the dead man awoke!"

...sonne über dem weiher in der samstäglichen grünen lunge der stadt und die schrillen schreie der fressgierigen mörderischen möwen, der donaumöwen, über den gewässern der menschwerdung eines geächteten im park spazierenden. atemzug für atemzug genießt du die ruhe am wasser und beobachtest das bunte treiben darin und davor und darüber. alles passiert revue. jede kleinste bewegung von deinen kindesbeinen an gewinnt plötzlich an bedeutung. es gilt einen anfang zu tun; und der ist schwierig und somit getan, aber, sie ist da. so glänzend, so augenscheinig. so wunderbar.

als sie plötzlich und mit einem male ihre haube auf ihren schädel wuchtete, da gab es für ihn kein entrinnen mehr.  verfallen war er ihr seit tagen, gehörig und schlicht. in seinen gedanken verfangen gleichsam einem spinnennetz der versuchung hin zu ihr. sie ward ihm leib geworden, laib brot und stille sehnsucht. anbetungswürdiger altar, schicksalsträchtige vergebung seiner sünden. ein kleinod, das er stolz in seinem herzen trägt.

 wo beginnen, wo nichts ist? wo anfangen, wo nichts war? wo fortfahren, wo noch kein anbeginn geschah und kein junge eis in winzige stücke zerdrosch, wo dessen mutter nur kurz wegblickte und nicht zu erkennen vermochte, dass der bankert absaufen könnte im morast des todes aus wissbegier. wo ist die zukunft, wo noch kein anfang angefahren wurde aus der eigenen kraft mit dem ureigenen kraftfahrzeug?

bach rinnt, gedanken fließen, der park spaziert sich wie von selbst, augen ruhen am ufer. das krankheitsbild steckt in dir wie die parkbank, die jugendliche pubertierende versenkt hatten im unruhigsein mit der welt. in dir steckt die seuche, die pest, die cholera, die dich ergriffen hatte und sich an dir festklammert, immens fest und manifest, an dir, schier undwiderbringlich morbide und letal. hinunterziehen will sie dich, in ihr kaltes bett, ein buntes gemüsebeet, aus ignoranz, gebenedeitheit und wollust des willens. du zuckst wie eine forelle an der angel und speist blut aus allen poren. dein arsch ist kalt wie bootsrumpf und deine seele kann nicht frohlocken. ausgeliefert bist du deinen negativen gedanken und kein licht leuchtet dir vor dem herzen der unlust eines beschissen begonnenen tages der letztendlich erstrahlte durch sie.

du weißt, dass du dein buch schreiben willst und musst, weil es in dir bebt und herausbrechen will; du schreist nach buchstaben die an deiner seele verbrennen. du scheißt gedanken aus deinem gehirn auf dein schreibpapier und misst die idee am arsch deiner kreativität. du willst schreiben, blutest dir das hirn voll, ringst nach worten, und nichts fließt aus deinem traumatisierten schädel heraus. nichts. kein aufzucken eines genialen gedankenblitzes, kein rotieren einer idee in deinen ganglien. die synapsen knallen dir das hirn voll aber es tangiert dich nicht minder. sie ist aber da. das zählt.

sitzend, verquert, verschränkt die hände. die seele verkrampft wie gedärme aus stein. ironie des schicksals. hure der zeit, der gezeiten. barfuß erklimme ich aus meinen gedanken heraus den olymp meines geistes. schuss ins eigene knie, selbst gefickt ins knie, mein knie, mein linkes.

es geht nichts weiter. will den arsch vom bachufer heben und hafte aber fest. tauben vergiften in der weitläufigen parklandschaft mit ihr. keine zigarette noch, rauchen, paffen, schmauchen. hocken bleiben auf dem feisten arsch, ja nicht, sich nach vorne zu bewegen und nichts zu erstreben und zu erträumen, von den wolken darüber, wie sie ziehen und ihre eigenen lahmen ärsche ins trockene bringen und irgendwann fett herunterregnen die scheiße, ihre regen- und hagel- und schneekacke, die sie denken, verdampfen und verdunsten und wie der wind sie scheinbar lenkt wie einen gebastelten holzverstrebten drachen in kinderhänden kleiner idiotie.

weiterziehen verheißt es mich, schritt für schritt, und noch ein schritt, und linkes bein vor rechtes bein und linkes bein einher. 

das gutbürgerliche café schreit. ein kaffeehaus, wie aus tagen der vergangenheit, wenn die sehnsucht still steht und verhallt. wenn mein aufschrei türen öffnet und tore aus stahl. mit ihr, die sie atmet und existiert und glänzt ob ihrer gelebten dreifaltigkeitsbetörenden würde und ohnmacht der  bewusstlosigkeit. wenn hunde auf die toilette drängen mit ihren affigen frauerln aus tier- und menschenliebe und sie gegenwärtig ist, dann ist der tag perfekt; dann will ich still sein und mich zurücklehnen und glücklich sein im moment ihres lidschlages ungeschminkter wahrheit.

der fluss fließt und aus meiner seele heraus sprießt ein sporn an zuversicht über meine bauchdecke hinaus in die welt den flusslauf entlang. lass dich fallen, lass dich treiben, kreuz hohl, am rücken liegend, lass dich tragen vom strom. hinab, der schwerkraft gehörig, hinunter, das bachbett entlang. bis du deinen schädel im meer badest und krönst mit dem gedanken alles erreicht zu haben wider dem lauf der gezeiten.

mein traum hat rost angesetzt in all den jahren, die ureigene kupferne patina, die sich jahrzehntelang angesetzt hat, lähmte ihn im querschnitt seines kreuzes der poesie. ausgeträumt. traumschaum ungeträumter, geträumter schaum als traum. ende der nacht, aufgewacht.

der fluss fließt und mit ihm floss meine zuversicht den bach hinunter. 

aber sie ist da mitunter und jetzt, 

und ist mir wohltat und labsal.

 

-ende abschnitt eins-

(redigiert)