la luna...
la luna -
trauerflorbeflossene gespielin bringst das wolfsblut das meine adern durchflutet und durchströmt in wallung. böse zungen der wollust belecken mein antlitz das schreckensbleich nach dir -
luna -
giert. still und ungehört verhallt ein aufschrei auf meinen lippen und das echo durchdröhnt meinen schädel wie ein flughafen. vor deinem fenster beliebt es mich zu ruhen. beliebt es mich meine matten glieder auszustrecken vom langen und weiten weg hin und her zu dir. ich beginne dahin und dorthin zu denken und noch weiter fort. immer. immer fern von heimat und wohnstatt. pfuhl und bettstatt. verbrennt meine bettstatt. steckt das laken in brand auf dem du dich mir hingabst. ferner denn je -
luna.
la luna -
tand meiner sehnsucht. pfand meines jähzorns. labsal meiner stunden. wagnis meiner reise hin zu den polen des verlangens. abgrundtiefes schreckensgewebe aus blutigem linnen. netz meiner gefangenschaft. reizvolle begierde du und sehnsucht.
la luna -
hin zu dir.
la luna - armut meiner seele. phantasie meiner gedanken. rachegöttin die ich anbete. die ich verehre. götzin meiner blutopfer. altar meiner vernunft. genius meines geistes. abschaum meiner berufung. schicksalsgebärende heldin meiner verlorenen tage.
la luna -
umfange mich mit deinem kalten licht. was für ein stimulierendes spiel das spiel mit den worten. das zerklauben von ganzen sätzen. das willfährige aneinanderreihen von buchstaben und das scheinbar zufällige antippen von lettern. die blutnacht und das schweigen. das schon wieder zerwühlte und durchschwitzte laken der faulen und trägen bettstatt. nie und nimmer mehr aufwachen. dahinpennen bis das miese leben zur neige geht. ans messer. hin zum abgott des todes. zum gerechten henker der eigenen gedanken. hin zum schlimmen feind der triebe. zum schlachtopfer der unschuldigen schuld. und sühne. hin zum erotischen paradoxon eines orakels abgöttischer liebe. zur insel der flammenden ideale hin. zum idol des vergessens. zur abertausendseligköpfigen hydra.
er sollte sie heute zum ersten male wiedersehen. nach fünf langen jahren der unvernunft. nach fünf langen jahren der trennung. nach sieben weltmeeren und fünf kontinenten zwischen beider leben. kaum weicht das fieber. immer von neuem drischt es auf mich ein. macht mich immer mürber. peinigt meinen schädel. - und weg bist du! wieder einmal. ich liebe dich
lola.
dich und deine titten. wenn du müde bist und schläfst wache ich an deiner bettstatt und warte bis du wieder die augen aufschlägst und dämmervoll zur toilette wankst und zuversicht findest beim entleeren der prallvollen blase. ich bin noch da wenn du zurückkehrst und sich abgründe zwischen uns und der heilen welt auftun. ich schließe die augen. alles schwankt und dreht sich. vergiss die liebe nicht! vergiss die liebe nicht!